Gemeinsamer Leserbrief unserer Vorsitzenden von Partei und Fraktion: „Winzerfest dahaam - wir feiern digital“

Veröffentlicht am 12.05.2020 in Kommunalpolitik

Bezugnehmend auf den Leserbrief von Herrn Kottmann vom 8. Mai 2020 möchten wir deutlich machen, dass wir die Sorgen und Wünsche ernst nehmen, die viele in der Bevölkerung teilen. Klar ist, dass die aktuelle COVID-19-Pandemie uns alle vor neue Herausforderungen stellt und es keine einfachen Blaupausen für Lösungen gibt. Klar ist aber auch, dass wir in Deutschland durch eine gute Politik und durch vernünftiges Handeln in der Bevölkerung bisher relativ glimpflich durch diese Situation gekommen sind und wir diese Errungenschaften nicht leichtfertig aufs Spiel setzen dürfen.

Uns ist bewusst, dass auch unsere Gesellschaft hier nicht einer Meinung ist. Für die Einen gehen die Lockerungen zu schnell, für andere zu langsam und wieder andere geben sich als Hobby-Virologen vollkommen irrsinnigen Verschwörungstheorien hin. Die politischen Entscheidungsträger auf allen Ebenen müssen aber aktuell und bis auf unbestimmte Zeit einen Balanceakt vollbringen zwischen Maßnahmenverschärfung und Maßnahmenlockerung. Hierzu braucht es vor allem Geduld, Vernunft und den Rat der Fachleute, die sich wirklich damit auskennen.

Wir alle sehnen uns zurück in die alte Normalität, wollen unserer Arbeit und Existenzgrundlage normal nachgehen, wollen uns mit Familie und Freunden treffen und besonders in Groß-Umstadt unser Winzerfest feiern können. Das ist verständlich. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass es hier um Menschenleben geht. Dass wir alle die Pflicht haben, besonnen zu handeln und diejenigen zu schützen, die aktuell keine Lobby haben. Wir müssen um jeden Preis verhindern, dass sich die Situation bei uns so weiterentwickelt, wie dies in Italien und Spanien der Fall war. Wir müssen verhindern, dass unser Gesundheitssystem an seine Grenzen kommt und dass Leute aufgrund der Situation zum Sterben zurückgelassen werden.

Können wir also verantworten, dass sich durch unser schönes Winzerfest tausende Menschen möglicherweise anstecken? Nein. Wir alle wissen, wie eng es dabei zugehen kann und dass keinerlei Sicherheitsabstand zu garantieren ist. Ganz zu schweigen von den nötigen Hygienekonzepten, deren Einhaltung man auch nur sehr schwer kontrollieren könnte. Ist es also besonnen in dieser Situation ein Winzerfest in der bisherigen Form zu feiern? Wir glauben nicht. Eine Absage des Winzerfests in Absprache mit allen Fraktion ist nach unserer Auffassung aktuell die richtige Entscheidung zum Schutz und Wohl des Allgemeinwohls.

Allerdings stehen wir für alle Ideen offen, die den Geist des Winzerfests in dieser Zeit unter Sicherheitsvorkehrungen weitertragen und die Situation erträglicher machen. Unter dem Motto „Winzerfest dahaam - Wir feiern digital“ könnte man statt der herkömmlichen Weinprobe, eine digitale Weinprobe veranstalten. Radio Weinwelle könnte mit Unterstützung von Vereinen und Verwaltung trotzdem senden. Hier stehen uns noch viele Möglichkeiten offen, die wir zusammen ergreifen können. Auf ein Winzerfest in seiner bisherigen Form jedoch, sollten wir dieses Jahr zum Wohle aller verzichten. Dafür können wir dann nächstes Jahr umso ausgelassener den Wein, die Weinhoheiten und unsere zurückgewonnene Normalität feiern.

Dennis Alfonso Muñoz - SPD-Vorsitzender
Karlheinz Müller - SPD-Fraktionsvorsitzender

 
 

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