Das zweite Bürgerforum in der vergangenen Woche hat einen weiteren wichtigen Schritt hin zu einem Energiekonzept für Groß-Umstadt markiert. Durch das beauftragte Fachbüro wurde eine aktuelle CO2 und Energiebilanz für die Stadt vorgestellt. Da Groß-Umstadt bereits im Jahr 1993 eine solche Bilanz erstellen lies, liegen nun sehr gute Vergleichszahlen vor.
Betrachtet man einige der Ergebnisse zeigen sich deutliche Veränderungen:

- Die Stadt verbrauchte 1993 ca. 530.000 mWh im Jahr 2010 waren es ca. 600.000 mWh. Also ein Anstieg von gut 13%.
- Während der Energieverbrauch für Wärme und Verkehr fast gleich geblieben sind, hat der Verbrauch an Strom deutlich zugenommen.
- Betrachtet man den privaten Verbrauch pro Einwohner/in ist der Energieverbrauch von 1993 bis 2010 fast gleich geblieben (16.500 kWh).
- Industrie und Gewerbe verbrauchen pro Beschäftigtem im Jahr 2010 ca. 41.000 kWh, 1993 waren es noch ca. 39.500 kWh.
Man kann also feststellen, dass der zusätzliche Energieverbrauch auf einen Anstieg im Verbrauch in Industrie und Gewerbe und der generellen Stadtentwicklung zurückzuführen ist. So hat die Zahl der Einwohner von 20.150 (1993) auf 21.850 (2010) zugenommen. Somit gibt es 1700 zusätzliche "Verbraucher" in unserer Stadt, was den Gesamtverbrauch der Stadt erhöht.

Die Präsentation mit vielen weiteren Daten kann auf der Internetseite der Stadt unter www.gross-umstadt.de heruntergeladen werden.

Eine zentrale Frage wurde von den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern intensiv diskutiert: Wie kann man Energie in Groß-Umstadt einsparen. Dazu wurden in Arbeitsgruppen Ideen gesammelt und vorgestellt. Dabei zeigte sich einmal mehr die Kreativität der Groß-Umstädter. Ohne Probleme wurden zu den Bereichen Wärme, Strom und Verkehr Maßnahmen benannt, die helfen könnten Energie zu sparen. Ganz aktuell wurde zum Beispiel die Aufnahme Groß-Umstadts in die Planungen einer Straßenbahnanbindung nach Darmstadt gefordert.

Nach dem Thema "Energie einsparen" soll beim dritten Energieforum am 6. November nun das Thema "Energieerzeugung" auf der Tagesordnung stehen. Eine spannende Veranstaltung ist zu erwarten, da die kontoversen Themen Windkraft und Biomasse im Groß-Umstadt zur Debatte stehen.